Die genaue Herkunft der Ingwerstaude ist nicht genau bekannt. Sicher ist jedoch, dass er bereits vor 3000 Jahren in China bekannt. Der Ingwer, Zingiber officinale, gehört zur Familie der Ingwergewächse, der Zingiberaceae. Diese besteht aus 50 Arten, von denen nur eine, die Zingiber officinale Roscoe genießbar ist.
Ingwer ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis über 100 Zentimeter erreicht. Geerntet wird der eigenwillig geformte Wurzelstock, auch Rhizom genannt. Dieses Rhizom kriecht horizontal im Boden und verzweigt sich geweihartig. Direkt aus dem Rhizom wird der Blütenstand gebildet; er besteht aus einem bis zu 25 cm langen Blütenstandschaft, aus hellgrünen Hochblättern, die manchmal einen gelblichen Rand aufweisen, und vielen Blüten.
Ingwer ist reich an ätherischen Ölen und weiteren Inhaltsstoffen, die bemerkenswerte Eigenschaften und Wirkungen entfalten, u.a. verbessert er die Verdauung und die Nährstoffresorption im Darm. Der scharfe Geschmack des Ingwers geht auf die sogenannten Gingerole zurück, die sich beim Kochen nur geringfügig verflüchtigen.
Kardamom war in Persien schon vor 3000 Jahren bekannt. Zur Zeit der Griechen und Römer wurde es über die Gewürz-Karawanenstraßen importiert und zu Parfum verarbeitet. Im Mittelalter gehörte Kardamom zu den teuersten Gewürzen. In arabischen Ländern gilt der nach Kardamom duftende Kaffee [qahwa al-arabiya] als Symbol arabischer Gastfreundlichkeit. Ansonsten verleiht Kardamom vielen Speisen einen aromatischen, süßlich-würzigen Geschmack.
Kardamom ist eine immergrüne, schilfartige tropische Staude, die bis zu 3 Meter hoch wird. Die Frucht besteht aus einer eiförmigen Springkapsel, die drei Samenstände enthält. In ihnen befinden sich bis zu 18 linsengroße Samen, von 2-3 mm Länge. Nach drei bis fünf Jahren wird erstmals geerntet, indem die Kapseln abgeschnitten, aus den Hüllen geschlagen und getrocknet werden.
Da die Kardamomsamen schnell ihren Geruch und einen großen Teil ihrer ätherischen Öle verlieren, wenn sie getrocknet oder gemahlen werden, sollte man nur Kardamom Kapseln kaufen, die dann etwas gequetscht oder zerstoßen werden.
Funde in Sarkophagen und Grabkammern zeigen, dass die Muskatnuss bereits lange vor Christi Geburt in Ägypten bekannt und begehrt war. Um 400 nach Chr. brachten arabische und venezianische Händler das seltene und daher kostbare Gewürz nach Europa. Doch erst mit der Entdeckung des Seewegs nach Indien zu Beginn des 16.Jahrhunderts begann die eigentliche, wechselvolle und aufregende Geschichte des Handels mit der Muskatnuss.
Die bis zu zehn Meter hohen Muskatbäume werden etwa hundert Jahre alt und tragen erst im achten Jahr zum ersten Mal Früchte. Der immergrüne Muskatbaum trägt lorbeerähnliche, ledrige, zugespitzte Blätter. Seine blassgelben Blüten entwickeln fleischige Früchte mit steinigem Kern, in dessen Innern sich der ölhaltige Samen, die sogenannte Muskatnuss befindet.
Frisch geriebene Muskatnuss duftet fein aromatisch. Der Geschmack ist feurig-würzig und leicht bitter.
Der Name der Gewürznelke (lat. Syzygium aromaticum) leitet sich von "Nagel" her, da die Form der Knospen an Nägel erinnert. Im alten China durfte sich ein Höfling dem Kaiser, zum Schutz vor Mundgeruch(!) nur mit einer Nelke im Mund nähern. Auch im römischen Reich sind sie nachgewiesen; Kaiser Konstantin schenkte im 4. Jahrhundert dem Bischof Sylvester 150 Pfund Gewürznelken.
Der immergrüne, stark belaubte Nelkenbaum gehört zur Familie der Myrtengewächse. Im Anbau wird er bis zu sechs Meter hoch. Vor dem Öffnen der Blütenknospen werden die länglichen, vierkantigen braunen Fruchtknoten geerntet, die wie kleine Nägel aussehen. Gewürznelken haben einen starken aromatischen Geruch und einen brennenden Geschmack. Die Nelken werden entweder mitgekocht und vor dem Servieren entfernt oder frisch mit dem Mörser zerstoßen als Pulver verwendet. Sie harmonieren vorzüglich mit Kardamom, Zimt und Pfeffer.
Pfeffer (Piper nigrum) ist darin einmalig, daß seine Früchte in vier verschiedenen Farben gehandelt werden. Je nach Behandlung ergeben sie schwarze, weiße, grüne und rote Pfefferkörner. Indem man Erntezeitpunkt und Verarbeitung entsprechend wählt, könnte man im Prinzip alle vier Sorten von einer einzigen Pfefferpflanze produzieren.
Schwarzer Pfeffer sind Pfefferfrüchte, die unreif aber knapp vor ihrer Reife gepflückt und danach bei mäßiger Temperatur getrocknet werden. Je später man den Pfeffer erntet, umso besser ist sein Aroma, während die Schärfe in den letzten Tagen nicht mehr dramatisch zunimmt.
Vollreife Früchte werden für die Herstellung von weißem Pfeffer gebraucht. Dazu muß die äußere Hülle entfernt werden. Dies wird erreicht, indem man die frischgeernteten Beeren ca. eine Woche einweicht. Dabei zerfällt die Hülle und kann mechanisch vom Kern entfernt werden.
Vanille (Vanilla planifolia Andrews) gehört zur Pflanzenfamilie der Orchideengewächse. Der Name "Vanille" stammt aus dem Spanischen Vainilla, "Kapsel". Die Gattung Vanilla umfasst mehr als hundert Arten, von denen fünfzehn aromatische Kapseln tragen. Als Vanille wird das aus den fermentierten Kapseln unterschiedlicher Arten aufwendig gewonnene Gewürz verstanden.
Die Vanille, aztekisch cacixanatl , etwa "tiefgründige Blume", wurde in Mexico lange vor dem ersten Auftauchen der Europäer geschätzt. Sowohl Mayas als Azteken verwendeten Vanille zur Herstellung eines speziellen Getränks aus Wasser, gerösteten Kakaobohnen und Gewürzen, chocol haa genannt, dessen bitterscharfen Geschmack sie abrundet. Vermutlich war der spanische Konquistador Hernán Cortés der erste Europäer, der im Jahre 1519 bei seiner "Audienz" beim Aztekenherrscher Moctezuma eine mit Vanille gewürzte Trinkschokolade genoss. Nach der Vernichtung des Aztekenreiches durch die Spanier und der Kolonialisierung Mexicos erfreute sich das exklusive Getränk im 17. Jahrhundert in den europäischen Adelshäusern größter Beliebtheit.
Vanille gehört auch heute noch zu den teuersten Gewürzen der Welt. Die Notwendigkeit der künstlichen Befruchtung und der sehr aufwendige Verarbeitungsprozess der geernteten, unreifen "Schoten" in dem durch Fermentation das wohlriechende Vanillin erzeugt wird, machen es zu einem außergewöhnlich exklusiven Produkt.
Chili (Capsicum frutescens) gehört zur Familie der Paprika und damit zu den Beerenfrüchten und Nachtschattengewächsen. Ursprungsland ist Südamerika, wo er in über 9000 Jahre alten Grabstätten in Peru gefunden wurde. Chili wurde im 16. Jahrhundert von Kolumbus entdeckt, der ihn über Spanien in Europa einführte, was ihm den Namen "Spanischer Pfeffer" einbrachte. Begünstigt durch seinen einfachen Anbau, insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen, verbreitete sich der Chili rasch um die Welt.
Chilies gibt es in unendlichen Variationen, von spitz-schmal bis rundlich, allen Farben und Geschmacksnoten von fruchtig-scharf über erdig bis feurig-blumig. Chilies sind die schärfsten Vertreter der Paprikafamilie. Die fruchtbare Küstenregion um Tanga in Tansania ist aufgrund des Klimas ideal für den Anbau von Gewürzen. Die Kleinbauern nutzen dieses Naturgeschenk für den Anbau von besonders würzigem Chili.
Zimt (Cinnamomum) war bereits vor 4.000 Jahren in der chinesischen Küche bekannt und wurde von arabischen und phönizischen Händlern nach Ägypten gebracht. Kaiser Shen-Nung erwähnt ihn in seinen Aufzeichnungen , Aristoteles und Herodot bedichteten ihn und sogar im Alten Testament wird er mehrfach erwähnt.
Der Zimtbaum gehört zur Familie der Lorbeergewächse. Er wird zwischen 6 und 12 Meter hoch mit bis zu 20 cm langen Blättern. Der Zimtbaum braucht eine Durchschnittstemperatur von 25-30 Grad und mehr als 2000 mm Niederschlag pro Jahr.
Als Zimt bezeichnet man die abgeschälte und getrocknete Rinde dünner Zweige des immergrünen Zimtbaumes. Diese Rinde enthält wertvolle ätherische Öle, welche den typischen Zimtgeruch freisetzen.
Kurkuma (Curcuma domestica), auch Gelbwurz genannt, gehört zur Gattung der Ingwergewächse. In Indien ist Kurkuma bereits seit mehr als 4000 Jahren bekannt und als Heilmittel in Verwendung. Die Araber führten das Gewürz in den Ländern rund ums Mittelmeer ein; die Römer nannten es "Indischer Safran", vermutlich wegen seiner intensiven gelblichen Färbung.
Kurkuma ist eine robuste, krautähnliche Pflanze deren knollenartige Rhizome gelbes Fleisch enthalten, welches sowohl frisch als auch getrocknet, als Farbstoff und Gewürz verwendet wird.
Kurkuma schmeckt frisch gerieben leicht harzig und brennt etwas auf der Zunge, getrocknet hat er eine milde, leicht bittere Würze. Man verwendet ihn zur Zubereitung von Currys, für Reis, Nudel-, Gemüse- und Fleischgerichte, sowie zur Herstellung von Saucen, Salaten und um Speisen ein intensives Leuchten zu verleihen.